Der Arbeitsablauf war bei allen gezeigten Exponaten in etwa gleich. Am Beispiel der Hunnenfrau soll ein genauerer Einblick gegeben werden.
Schädelerststellung durch Rapid Prototyping
Der Originalschädel sollte erstens nicht ausser Landes gehen und zweitens - aus Angst vor Beschädigung - nicht für einen Abguss verwendet werden. Deshalb bot sich hier das Verfahren des Rapid Prototyping an: Der Original-Schädel wurde gescannt und mittels CT-Daten aufgezeichnet. Diese konnten für den „3D-Print“ des Schädels verwendet werden.
Muskel- und Hautaufbau, Mimik
Der Schädel gibt Ansätze, Form und Dicke der Muskeln vor. Er zeigt auch, wo nur Haut auf dem Knochen zu liegen kommt. Wichtig ist für mich, dass am Anfang nur eine Seite des Schädels rekonstruiert aufgebaut wird, so kann eine Kontrolle über den Aufbau gewährleistet werden. So wird der Schädel Stück für Stück „gelesen“, Muskeln und Gewebe mit Plastillin aufgebaut und das Gesicht erhält seine Form. Am Schluss kommt die Hautschicht und die Mimik wird noch - je nach Wunsch oder Vorgabe - vervollständigt. Von der Hunnin wusste man anhand von Grab-Beigaben, dass sie eine höhergestellte Frau gewesen war. Schädeldeformationen, wie sie sie hatte, wurden nur bei ausgewählten Personen durchgeführt. So sollte ihr Ausdruck etwas Erhabenes, Kühles haben.
Die Rekonstruktion von der Hunnenfrau ist zu 75 Prozent realistisch die anderen 25 Prozent sind Mimik und Ausdruck; und kann natürlich nicht vom Schädel abgelesen werden.